Kleinod mit berührender Geschichte
Gutleuthofkapelle in Heidelberg-Schlierbach nahm die Sorgen der leprakranken Menschen auf
Seit fast dreihundert Jahren zieht die Schwarze Madonna in Hirschberg-Leutershausen unzählige Pilgerinnen und Pilger an, die dort ihre Anliegen betend vortragen. Sowohl die schwarze Madonnen-Figur als auch die 1737 erbaute Kapelle gleichen dem Vorbild im italienischen Loreto in der Provinz Marken. Anfang des 18. Jahrhunderts zog es große Pilgerströme zu dem angeblichen Geburtshaus Marias an der Adria, allerorten in Europa entstanden nachgebildete Loreto-Kapellen, manchmal auch Loretto-Kapelle genannt. Auch in Hirschberg-Leutershausen suchten so viele Menschen den Trost der Gottesmutter, dass die erste Kapelle schnell zu klein wurde und man 1752 eine schlichte Barockkirche baute, 1907 dann eine stattliche Basilika St. Johannes Baptist.
Eine Stützmauer schützt die Kirche an der Ost-Seite. An ihr waren große Schäden mit Einsturzgefahr aufgetreten. Steine hatten sich gelöst, die Wurzeln zweier Bäume drohten an einigen Stellen die Mauer zu sprengen. Bei der aufwändigen Sanierung 2019 wurde zunächst das beschädigte Mauerwerk abgetragen und neu aufgemauert, die schadhaften Fugen entfernt und komplett ersetzt. Dabei wurden die alten Steine nach Möglichkeit wiederverwendet, sie prägen jetzt das Mauerbild. Der Zugang zur Madonna-Statue, die an der Stützmauer steht, konnte erhalten bleiben.
Eine besondere Bedeutung hat der 15. August, Maria Himmelfahrt, für die Pfarrgemeinde und die gesamte Region. Seit 1944 ist dieser Tag der Hauptwallfahrtstag im Ort. Er ist auf einen Pfarrer im zweiten Weltkrieg zurückzuführen, der gelobte, dass der 15. August ein Danktag sein werde, sollte die Gemeinde den Krieg heil überstehen. Bis heute findet seitdem jedes Jahr ein Dankesgottesdienst mit vielen Menschen statt, der mit einer Lichterprozession endet.
Die Pfälzer Katholische Kirchenschaffnei hat die Sanierung der Stützmauer von St. Johannes Baptist in Hirschberg an der Bergstraße mit 126.000 Euro gefördert.