Blumen und Putten strahlen um die Wette
Barocke Kirche St. Laurentius in Wiesloch erhielt umfassendes Facelifting
Das lange Entgegenfiebern hat sich gelohnt: Nach mehreren Jahre Suche und acht Monaten ganz ohne Orgel zog eine nicht mehr gebrauchte Orgel aus dem Ruhrgebiet in die Christkönigkirche in Eppelheim um. Sie wurde mit Teilen der alten Orgel erweitert und bietet nunmehr viel mehr Möglichkeiten als die alte. Die Gemeinde kann wieder feierliche Gottesdienste zelebrieren und Konzerte veranstalten. Der schlechte Zustand der vorherigen Orgel – von einer Sanierung und selbst von einem Verkauf hatten alle Sachverständigen abgeraten – zwang die Gemeinde, sich auf die Suche zu machen. Nach mehreren Jahren erst wurde sie im Ruhrgebiet in der St. Ignatius Kirche in Essen fündig. Die dortige Kirche war aufgegeben worden und die noch intakte Orgel zum Verkauf angeboten.
Das Instrument wurde abgebaut und in die Werkstatt der Orgelbaufirma Karl Göckel nach Heidelberg transportiert. Die Firma ist bekannt für ihren symphonischen Orgelbau und ihre besondere Fertigkeit, Orgelpfeifen mit einem charakteristischen Klang auszustatten. Sie erweiterte die Orgel auf drei Manuale und 41 Register und baute noch verwendbare Pfeifen der alten Orgel der Christkönigkirche mit ein. Mit nunmehr insgesamt 2.500 Pfeifen und zahlreichen Klangmischungen bietet die neuwertige Orgel mehr als bisher. Denn in ihrer vorherigen kleineren Version im Ruhrgebiet war sie vor allem für barocke Orgelmusik geeignet. Nach der baulichen Erweiterung können Organistinnen und Organisten nun auch die Werke vieler anderer Musikepochen auf ihr spielen. Seither begeistert die Orgel mit ihren unzähligen und variationsreichen Klangmöglichkeiten Gottesdienst- und Konzertbesuchende in Eppelheim. Eine reiche Belohnung für die lange Durststrecke.
Die Pfälzer Katholische Kirchenschaffnei in Heidelberg förderte den Kauf und Umbau der neuwertigen Orgel.
Fotografin: Gülay Keskin