Frische Farben und barrierefreier Zugang
Die neoromanische Kirche Herz Jesu in Lobenfeld renoviert
Prunkvolle Verzierungen der spätbarocken Toranlage am Eingang der Mannheimer Jesuitenkirche erzählen in wiedergewonnener Schönheit von der großartigen Schmiedekunst und der Detailfreude des Rokoko. Die mit ihrer beeindruckenden Ornamentik ausgestatteten schmiedeeisernen Portale vor den Eingangstüren glänzen nach einer umfangreichen Restaurierung und Konservierung wieder wie neu. Sie sind ein eindrucksvolles Entrée der Jesuitenkirche.
Rocaillen aus Muschelelementen mit Füllhörnern, Blüten, Ranken, Blattwerk und Akanthen verzieren in filigraner Schmiedekunst die rund 250 Jahre alten Tore. Der Zahn der Zeit hatte an der reich geschmückten Toranlage genagt, Witterung und Abnutzung hatten zu großen Schäden geführt. So viel wie möglich zu erhalten und so wenig wie möglich zu ersetzen, mit dieser Haltung ging der Kunstschmied Martin Wilperath nach umfangreichen Voruntersuchungen und in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt ans Werk. Durch aufwändige Recherche über alte Archivbilder ließen sich abgebrochene oder kaputte ornamentale Teile nachschmieden und einsetzen. Dem Rost rückte der Kunstschmied mit Stahlwolle und Drahtbürste zu Leibe. Für die ebenfalls restaurierten originalen Kastenschlösser der Torflügel werden nach wie vor große Buntbartschlüssel zum Verschließen genutzt. Die Jesuitenkirche der Kirchengemeinde Johannes XXIII Mannheim, Pfarrei St. Sebastian, ist die vermutlich bedeutendste Barockkirche Südwestdeutschlands.
Die Pfälzer Katholische Kirchenschaffnei in Heidelberg förderte die Restaurierung und Konservierung der beiden Seitenportale der Jesuitenkirche.
Bilder: Martin Wilperath