Respekt vor alten Mauern
Münster und Wahrzeichen von Radolfzell strahlt in neuem Glanz wieder weit in den Hegau
Das Schloss-Café auf dem Lorettoberg erstrahlt innen wie außen im neuen Glanz. Gasträume, Fassaden, Fenster, Terrassen, Außenanlagen, Heizung, Küche, sanitäre Anlagen, Treppen und die Betreiberwohnung hat der Breisgauer Katholische Religionsfonds (BKR) als Eigentümerin des denkmalgeschützten Gebäudes in den letzten 15 Jahren bei laufenden Betrieb umfassend sanieren lassen. Aufgrund des besonderen Denkmalschutzes stimmten die Architekten alle Arbeiten sorgfältig und umfassend mit den beauftragten Handwerksbetrieben und der Denkmalschutzbehörde ab. Denn seit 2008 steht das Gebäude gemeinsam mit der benachbarten Lorettokapelle und dem Kreuzweg aufgrund seiner baukünstlerischen besonderen Wertigkeit und einer hohen heimatgeschichtlichen und dokumentarischen Bedeutung unter besonderem Denkmalschutz. Damit ist das historische Gebäude auf dem Lorettoberg in der gleichen Denkmalkategorie wie das Freiburger Münster. Insgesamt investierte die Stiftung rund 1,1 Millionen Euro in die Sanierungen. Der BKR hatte das Gebäude 1995 vom Münsterfabrikfonds erworben, mit dem Ziel, es als Freiburger Kulturgut für die Erzdiözese Freiburg und als Ausflugsziel für die Freiburger Bürgerinnen und Bürger zu erhalten.
Die Gaststätte auf dem Lorettoberg war ursprünglich ein Bruderhaus und Pilgerhospiz mit Gastwirtschaft für die zahlreichen Pilgerinnen und Pilger der Lorettokapelle. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte es sich aufgrund seiner reizvollen Lage mehr und mehr zu einem Ausflugsziel. Zwischen 1903 bis 1905 entstand der heute noch bestehende Nachfolgebau. Der Erzbischöfliche Baurat Raimund Jeblinger, der das das Gebäude des Erzbischöflichen Ordinariats in der Herrenstraße sowie zahlreiche Kirchen entworfen hat, verarbeitete gekonnt historistische Stilelemente mit dem englischen Chalet-Style und ließ das ehemalige Bruderhaus, den Kernbau der heutigen Anlagen, dennoch erkennbar sein. Die Sockelbereiche und Umrahmungen der Fenster und Türen in den massiven Außenwänden sind aus rotem Sandstein gearbeitet, der aus demselben Steinbruch stammt wie frühe Bauteile des Freiburger Münsters. Insgesamt zeichnet sich der Bau durch eine reiche und qualitätsvolle späthistorische Gestaltung aus, die sich an Motiven aus der deutschen Renaissance orientiert.