
Meisterwerke oberrheinischer Glockengießkunst saniert
Alte Glocken im Geläut der Liebfrauenkirche in Waldshut erklingen wieder
Mitten im Freiburger Stadtwald liegt die Wallfahrtskirche St. Ottilien. Sie gehört zu den ältesten Wallfahrtszielen Deutschlands. Die kleine, 1503 erbaute Kapelle hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich und wurde mehrfach zerstört. Doch schon immer liebten die Freiburger die kleine Kapelle im Wald sehr und bauten sie jedes Mal wieder auf. In einer kleinen Grotte sprudelt im Inneren der Kapelle radonhaltiges Wasser, das Augenleiden lindern soll, so wie es die hier verehrte Heilige Odilie tat. Viele Freiburger kommen herauf in den Wald, um Heilwasser mitzunehmen und zu beten.
Bei der letzten Renovierung in den 1960er-Jahren wurden wertvolle mittelalterliche Fresken gefunden, die unbemerkt die Jahrhunderte überdauert hatten. Diese Fresken mussten nun dringend gesichert und restauriert werden, ebenso wie weitere Ausstattungsgegenstände und die Stuckdecke. Die Grotte wurde saniert und entwässert. Neben einer neuen Elektroanlage einschließlich der Beleuchtung und einer besseren Belüftungstechnik wurde auch der Öltank ausgebaut und auf Flüssiggas umgerüstet. Schließlich wurden das Gebälk, das Dach und die Fassaden außen wie innen renoviert. Am aufwendigsten war dabei die Sanierung des Dachstuhls. Der Breisgauer Katholische Religionsfonds erkennt die Bedeutung von Wallfahrtsorten mit lebendiger Tradition wie in St. Ottilien und unterstützte die Gesamtsanierung großzügig. So können sich Besucher auch in Zukunft dieses Kleinods erfreuen und dem Glauben begegnen.