
Strahlend farbige Fröhlichkeit
Sakrale Atmosphäre durch restaurierte Bleiglasfenster in Neckargemünder Arche
Wenn eine katholische Kirche eine evangelische Gemeinde über einen langen Zeitraum beherbergt, entsteht etwas Neues. So geschehen in Mannheim-Neuostheim. Hier entwickelte sich die 1956 fertiggestellte und unter Denkmalschutz stehende St. Pius Kirche – eine der ersten modernen Nachkriegskirchenbauten –zu einer Simultankirche. Denn unter ihrem Dach konnte die evangelische Thomasgemeinde, die nach einem schweren Wasserschaden in ihrem Kirchengebäude heimatlos geworden war, seit 2010 ihre Gottesdienste feiern. Aus dem Notbehelf wurde eine Dauerlösung, denn die Kirchengemeinde Mannheim Johannes XXIII, Pfarrei St. Pius, ließ ihre Kirche liturgisch umgestalten, um sie dauerhaft ökumenisch zu nutzen. Und so wurde St. Pius nach einem mehrjährigen und komplexen Umbau von 2017 bis 2022 zu Mannheims erster Ökumenekirche.
Die Entscheidung für eine ökumenische Kirche bedeutete einen innovativen Umbauprozess. Die Pfarrei St. Pius ließ eine neue Sakristei, eine elliptische Kapelle und einen neuen Glockenstuhl aus Eichenholz für die beiden Glocken der Thomaskirche bauen. Der neue Altar entstand aus dem Sandstein des Altars der Thomasgemeinde und dem Muschelkalk des St.-Pius-Altars. Es brauchte auch eine neue Glockensteuerung für ein ökumenisches Geläut. Für die mehrjährige Umgestaltung waren umfangreiche Schreiner- und Malerarbeiten nötig. Haustechnik, Sanitäranlagen und Brandschutz wurden erneuert. Außerdem wurde das Gestühl instandgesetzt und die evangelische Orgel von St. Thomas eingebaut. Die gemeinsame Innengestaltung der Kirche, das Ineinander von theologischen und ästhetischen Überlegungen, etwa durch die Verschmelzung der Altäre, zeugt nun von einem harmonischen Miteinander beider Konfessionen. Neben den beiden genannten Konfessionen werden seit Jahrzehnten in der Piuskirche auch Gottesdienste im byzantinischen Ritus gefeiert.
Die Pfälzer Katholische Kirchenschaffnei förderte die liturgische Umgestaltung von St. Pius.
Fotos Bernhard Hübner
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