
Dounia girls
Der katholische Verband IN VIA stärkt das Selbstbewusstsein geflüchteter Mädchen
Mit 70.000 Euro unterstützt die Stiftung Erzbischöflicher Stuhl Freiburg den Bau eines Friedenszentrums in Buta, Burundi. Erzbischof Stephan Burger ist dieses Engagement in dem von Krieg und Armut gebeutelten Land sehr wichtig: „Damit wahrer Friede erfahrbar ist, braucht es Orte der Hoffnung. Deshalb unterstützen wir den Bau des Zentrums für Frieden und Versöhnung in Buta. Das soll die pastorale und soziale Arbeit vor Ort stärken, um Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Möge es ein Ort werden, an dem das wahr wird, was Psalm 85 sagt: Gerechtigkeit und Friede küssen sich.“
Dompropst Weihbischof Dr. Peter Birkhofer, der auch Leiter der Hauptabteilung Weltkirche im Erzbischöflichen Ordinariat ist, betont den Nutzen einer solchen Einrichtung für die Menschen vor Ort: „Ohne die Ursachen von Konflikten und Ungerechtigkeiten anzugehen, ist nachhaltige Entwicklung nicht möglich. Das kann nur gemeinsam geschehen, mit der Beteiligung möglichst vieler – und dafür braucht es geeignete Räume. Das Zentrum in Buta möchte einen solchen Raum für Dialog und Versöhnung bieten, um gemeinsame Schritte hin zu einem Leben in Freiheit, Gerechtigkeit und Würde zu gehen.“
Die Stiftung Erzbischöflicher Stuhl gehört zum Verbund der Stiftungen der Erzdiözese Freiburg. Sie hat unter anderem als Satzungszweck die Förderung der Weltkirche. Weihbischof Birkhofer erfuhr auf Reisen nach Burundi von der Notwendigkeit eines Engagements der Katholischen Kirche und möchte zusammen mit Erzbischof Stephan Burger die Friedensarbeit in diesem Land ausdrücklich unterstützen.
Zu Burundi und dem Projekt:
In Buta im Bistum Bururi im Süden des Landes wurden 1997 vierzig katholische Priesterseminaristen ermordet, weil sie sich aufgrund ihres Glaubens weigerten, sich ethnisch in Hutu und Tutsi zu trennen. Das Bistum hat zu ihren Ehren ein „Heiligtum der Märtyrer der Brüderlichkeit von Buta“ errichtet, ihr Seligsprechungsprozess ist abgeschlossen.
Unweit des Heiligtums der Märtyrer der Geschwisterlichkeit, das zu einem Wallfahrtsort geworden ist, errichtet die Diözese ein großes Zentrum, das sich der Bildung einer Kultur des Friedens und der Versöhnung verschrieben hat. Der Ort hat jährlich tausende Besucherinnen und Besucher aus ganz Burundi. In dem Zentrum können sie an Einkehrwochen, Besinnungstagen, Weiterbildungsprogrammen und Pilgerfahrten teilnehmen.
Politisch ist Burundi zwar mittlerweile eine Demokratie, jedoch noch sehr instabil. Das Land lebt in Antagonismen zwischen regierender Partei und Oppositionsparteien sowie zwischen der Regierung und der Zivilgesellschaft. Korruption ist weit verbreitet und die Justiz nicht unabhängig. Auch die Wirtschaft hat große Schwierigkeiten, nach 18 Jahren Bürgerkrieg wieder anzulaufen.
Die Diözese Bururi liegt in einer Region, die seit der Unabhängigkeit des Landes von gewaltsamen politischen und ethnischen Konflikten betroffen ist. Seit 2013 kehren Flüchtlinge von außerhalb des Landes wieder ins Land zurück, was ebenfalls zu Konflikten und Integrationsschwierigkeiten führt. Das Bistum möchte durch seine ganzheitlichen Kurse und Angebote in einer geeigneten Umgebung dazu beitragen, ein friedvolles Miteinander zu ermöglichen, das Burundi zukunftsfähig macht.
Mit dem Friedenszentrum soll zum einen die Infrastruktur geschaffen werden, um Bewusstseinsbildung im Hinblick auf eine Kultur des Friedens, der Versöhnung und der Kommunikation zu fördern. In einem Krisengebiet fehlen dafür ganz einfach geeignete Räume, in denen dieser Austausch stattfinden kann. Auch benötigen die Mitarbeitenden des Hauses Orte, die ein professionelles und konzentriertes Arbeiten ermöglichen. Vor allem Gruppen, die sich mit der Soziallehre der Kirche befassen sowie besonders Jugendliche und junge Erwachsene, die stark mit Arbeitslosigkeit und politischer Manipulation zu kämpfen haben, sollen sie nutzen können.