Krypta unter St. Gallus in Ladenburg saniert

Tausend Jahre alte Wände entfeuchtet

Die Krypta der St. Gallus Kirche mit ihren wertvollen Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert ist einer der ältesten noch erhaltenen Räume in Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis. Die denkmalgeschützte Kapelle unter der Kirche gilt als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung: Errichtet wurde sie als Teil eines romanischen Kirchenbaus vor mehr als 1000 Jahren auf dem Fundament einer römischen Marktbasilika. Einst Mittelpunkt religiöser und politischer Versammlungen in der römischen Stadt Lopodunum gilt die Markbasilika aus dem 2. Jahrhundert in Größe und Form als einzigartig im süddeutschen Raum.

In den vergangenen Jahrzehnten hatte eindringendes Wasser dem Mauerwerk der Krypta stark zugesetzt. In fünf nicht abgedeckten archäologischen Ausschachtungen im Außengelände sammelte sich immer wieder Regenwasser und durchfeuchtete die Mauern. Dies sowie die Lage der Kapelle rund vier Meter unter Bodenniveau in feuchtem Erdreich führte zu einer permanent hohen Luftfeuchtigkeit im Innenraum.

Als im Jahr 2002 umfangreiche Sanierungsarbeiten begannen, waren sämtliche Wandoberflächen der Krypta feucht. Auch die Fresken liefen Gefahr, Opfer der Feuchtigkeit zu werden. Um den Verfall des denkmalgeschützten Gebäudes aufzuhalten und eindringendes Wasser zu reduzieren, wurden ein Glasdach angebracht und im Außenbereich der Krypta eine Ringleitung im Unterboden verlegt. Das Mauerwerk erhielt im Inneren einen porösen Reparaturputz.

Dieser sogenannte Opferputz nimmt Feuchtigkeit auf und schützt so die Mauern. Bei einer Kontrolle der Krypta 2019 waren vor allem an der Nordseite starke Feuchteschäden festgestellt worden. Der Opferputz hatte hier an einigen Stellen seine Fähigkeit, das Mauerwerk zu schützen, verloren und musste erneuert werden. Seit Ende 2020 bewahrt ein neuer Reparaturmörtel die denkmalgeschützte Krypta wieder zuverlässig vor eindringendem Wasser.

Die Sanierung des Mauerwerks der Krypta der St. Gallus Kirche hat die Pfälzer Katholische Kirchenschaffnei in Heidelberg mit 5.000 Euro gefördert.

Bild: Peter Jaschke

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