
Musikalische Weiterbildung in der Fläche
Dirigieren geistlicher Musik im Intensiv-Workshop in Mosbach-Neckarelz
Theologische Ausbildung sowie christliche Kunst und Kultur fördern.
„Sonst war es still“: Ausstellung und Publikation erinnern an die Bombennacht in Freiburg im November 1944
Unsägliches menschliches Leid und eine unvorstellbare Trümmerlandschaft hinterließ die Bombardierung Freiburgs am 27. November 1944. Sie dauerte nur 23 Minuten, es starben fast 3.000 Menschen, knapp 10.000 Personen waren verletzt und weit mehr verloren ihre Wohnung, denn rund 80 Prozent der Innenstadt und weitere Stadtteile waren zerstört. Wie durch ein Wunder blieb das Münster nahezu unversehrt. Sein Turm ragte aus den Trümmern und spendete Orientierung und Hoffnung. Unter dem Titel „Sonst war es still. 1944 – Erinnerungen an die Bombardierung“ gab es 80 Jahre später ein Gedenkprogramm mit Ausstellung, Veranstaltungen und Zeitzeugeninterviews an diese Nacht. Dazu erschien in der kleinen Schriftenreihe des Münsterbauvereins eine Auswahl der Bilder, eine Chronologie sowie Zeitzeugenberichte.
Der Freiburger Münsterbauverein zeigte in der Ausstellung im Münsterforum großformatige Schwarz-Weiß-Fotos vom Münster und seinem Umfeld nach der Bombardierung. Wie das Münster geradezu ikonisch aus dem Trümmerfeld ragt, die Haufen von Scherben zerstörter Buntglasfenster sowie Mädchen und Jungen, die beim notdürftigen Eindecken des beschädigten Münsterdaches helfen. Auch ist eine Notbeerdigung in den Trümmern am Münster festgehalten oder wie Kinder auf Trümmerbergen spielen. Die Fotos wurden ergänzt von Vitrinen, in denen persönliche Erinnerungsstücke wie ein Poesiealbum, Feldpostbriefe und sogar ein original Münsterdachziegel zu sehen waren, den ein Junge nach der Brandnacht aufgesammelt hatte.
Im Vorfeld hatte die Kuratorin und Buchautorin Andrea Hess mit vielen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen persönliche und berührende Interviews geführt. Die heute alten Menschen berichteten davon, wie sie als Kinder den Feuersturm im Zentrum der Stadt erlebt hatten. Sie teilen ihre Erinnerungen, Ängste und Sorgen, gedenken ihrer teils in der Bombennacht ums Leben gekommenen Familien und berichten von dem Schrecken, der viele von ihnen ihr Leben lang begleitet. Für Hess war diese Arbeit ein „Herzensprojekt“, entstanden aus ihrer Arbeit als Verantwortliche für die historischen Fotos des Freiburger Münsterbauvereins.
Sowohl die Ausstellung als auch der nachfolgend entstandene Film mit den Zeitzeugeninterviews stießen auf ein sehr großes Interesse in Freiburg, so dass die Ausstellung verlängert und das Buch mehrmals nachgedruckt wurde.
Die Erzbischof Hermann Stiftung förderte die Ausstellung und das Buch.
Fotos:
oben: Mit Sandsäcken geschütztes Münsterportal_A02a: Freiburger Münsterbauverein
unten links: Kinder auf Schuttberg vor dem Münster_A01a: Kreisarchiv Breisgau-Hochschwarzwald, Sammlung Fritz Aly
unten rechts: Trümmergrundstück hinter dem Münster_A09a: Freiburger Münsterbauverein
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