Historische Wurzeln von Konstanz-Petershausen wieder sichtbar
Grundriss der ehemaligen Klosterkirche Konstanz Petershausen als neuer Ort der Begegnung
Ein außergewöhnliches Konzert begeisterte das Publikum in der Jesuitenkirche in Heidelberg: Die Aufführung des dritten Violinkonzerts „Concerto gregoriano“ von Ottorino Respighi (1879 – 1936) in Verbindung mit der „Messa di Gloria“ von Giacomo Puccini (1858 – 1924). Ein innovatives Format, das einer musikalischen Andacht gleichkam und über einen bloßen Konzertcharakter hinausging. Gregorianische Choralmelodien als die ältesten notierten christlichen Gesänge im andächtig-virtuosen Stile eines Violinkonzertes bildeten in Kombination mit der „Messa di Gloria“ und ihren opernhaften Anklängen einen gelungenen Spannungsbogen. Unter dem Dirigat von Markus Uhl entstand mit dem Konzertchor der Jesuitenkirche, der Cappella Palatina Heidelberg, sowie der Kammerphilharmonie Mannheim und zwei Gesangssolisten ein musikalischer Abend, der die freudige Botschaft der Osterzeit überraschend anders erklingen ließ.
Als international gefeierter Konzertviolinist beeindruckte besonders Marco Rizzi von der Musikhochschule Mannheim. Das von ihm dargebotene Violinkonzert von Resphigi zählt zu den bemerkenswertesten Solokonzerten des 20. Jahrhunderts, kommt aber nur sehr selten zur Aufführung, denn als weltliches Konzert mit geistlichem Kontext ist es für gängige Formate nur schwer zugänglich. Es konnte bislang weder im Konzertsaal noch im Kirchenraum eine Heimat finden und wurde auch nicht in das Konzertrepertoire führender Solisten aufgenommen. In der Jesuitenkirche nutzte das katholische Bezirkskantorat Heidelberg dies jedoch als Chance für eine ungewöhnliche musikalische Symbiose, indem es die feierliche konzertante Messe für Orchester, Chor und Solostimmen von Puccini mit der Virtuosität eines selten aufgeführten andächtigen Violinkonzertes verband.
Das Konzert wurde von der Erzbischof Hermann Stiftung gefördert.
Foto: Cappella Palatina Heidelberg