Historische Wurzeln von Konstanz-Petershausen wieder sichtbar
Grundriss der ehemaligen Klosterkirche Konstanz Petershausen als neuer Ort der Begegnung
Über 500 Glaubende besuchten im Juni für drei Tage gemeinsam mit Erzbischof Stephan Burger die Lebensorte des Heiligen und seiner Familie. Einige von ihnen sind Teil eines Projektchores, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, in die Lebenswelt von Niklaus und Dorothee einzuführen, ihre Gedanken zu erahnen und ihren Kampf um den rechten Weg nachvollziehen zu lassen. Geschrieben wurde das musikalische Porträt von der Musikerin Alexandra Kleiser aus Gengenbach, die begleitenden Texte stammen von Sr. Maria Magdalena Schlageter aus Hegne. Die Uraufführung fand am 24. Juni in der vollbesetzten Pfarrkirche von Sarnen statt.
Nun sollen weitere Aufführungen des Porträts im Raum der Erzdiözese stattfinden. Die Initiatoren wollen damit das Nachdenken über die Botschaft von Klaus und Dorothee anregen, aber auch einen Beitrag zur kirchenmusikalischen Kultur der Erzdiözese leisten. Die Lieder sind so gestaltet, dass sie auch im Gemeindegottesdienst eingesetzt werden können. Alle Materialien, Partitur, Chorheft und CD sind beim Erzbischöflichen Seelsorgeamt in Freiburg zu beziehen.
Zum Hintergrund: Vor 600 Jahren wurde Bruder Klaus von Flüe geboren. Als Bauer und Politiker, als Militär und Familienmensch lebte er 50 Jahre in Sachseln, im Kanton Obdwalden in der Schweiz. Dann legte er überraschend alle Ämter nieder. Er wollte künftig als Einsiedler leben und bat seine Frau Dorothee, dass sie ihn freigebe. Nach mehreren Jahren ließ sie ihn gehen; aber er zog nicht in die Ferne, sondern lebte in der Schlucht der Melcha, gerade zehn Minuten neben seinem Wohnhaus in einer Zelle. In den 20 Jahren als Einsiedler wurde er zu einem gesuchten Ratgeber und konnte sogar einen Bürgerkrieg in der Schweiz verhindern. Hoch angesehen starb er mit 70 Jahren 1487.