Mit Nasentrompeter und Wasserspeier auf Entdeckungstour
Klappmaulpuppen als lustige, kindgerechte Führerinnen durch das Freiburger Münster
Ehrenamtlichen und kostenfreien Deutschunterricht mit gleichzeitiger Kinderbetreuung bietet der Freiburger Verein „Bildung für alle e.V.“ seit fünf Jahren ehemals Geflüchteten an. Damit leistet der Verein einen wichtigen Beitrag zu ihrer Integration in die Gesellschaft. Augenmerk liegt vor allem auf denjenigen, die schwereren Zugang zu Bildungsangeboten haben. Eine große Rolle für eine erfolgreiche Integrationsarbeit spielt dabei das Thema Mobilität. Denn die Teilnehmenden der Sprachkurse kommen nicht nur aus dem Stadtgebiet Freiburg zum Unterricht, sondern nehmen teilweise weite Anfahrtswege aus den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Lörrach auf sich. Teil des Konzepts von „Bildung für alle“ ist es daher auch, den Teilnehmenden eine Monatskarte des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg zu ermöglichen, wenn sie dafür keine Unterstützung von staatlicher Seite bekommen. Der Besitz einer Regio-Karte bietet die Chance, über den Sprachunterricht hinaus auch am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren. Die Teilnehmenden bezahlen einen Eigenanteil von 15 Euro pro Monat. Die übrigen Kosten für die Regio-Monatskarte trägt der Verein. Im Jahr 2020 übernimmt der Erzbischöfliche Stuhl der Erzdiözese Freiburg für rund 120 Teilnehmende die Kosten für die Bezuschussung der Monatsfahrkarte und unterstützt dafür „Bildung für alle“ e.V. mit rund 70.000 Euro.
Die Vision von „Bildung für alle“ ist eine Welt, die allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung ermöglicht. Deshalb schafft der Verein Orte des Lernens für Menschen, die von Bildungsprozessen ausgeschlossen werden, und begleitet strukturell benachteiligte Menschen auf ihrem Bildungsweg. Zusätzlich zu den reinen Bildungsangeboten bietet der Verein ausbildungsbegleitende Maßnahmen, Freizeitangebote und eine Kinderbetreuung an. Die derzeit 257 Teilnehmenden kommen u.a. aus Afghanistan, Gambia, Iran, Nigeria, Irak, Pakistan, Algerien, Eritrea, Somalia und Syrien. Der Frauenanteil an den Kursen ist mit 34 Prozent erfreulich hoch. Ehrenamtlich mit über 3.000 Stunden pro Jahr engagieren sich 60 Lehrende und 21 Kinderbetreuer*innen. Ein 11-köpfiges Organisationsteam kümmert sich hauptberuflich um die Koordination, didaktische Leitung, Kinderbetreuung und das Programm „Fit für die Ausbildung“. Weitere Infos unter www.bfa-freiburg.de
Bild: Felix Groteloh