Freudige Botschaft der Osterzeit
Violinkonzert und die „Messa di Gloria“ in der Jesuitenkirche Heidelberg
Der jahrhundertealte Glockenton schwebt mit seinem melancholischen „Es“ zunächst allein über den Freiburger Münsterplatz. Nach und nach verweben sich vibrierende Schwingungen von großen Gongen mit den Glockenschlägen. Die Hosanna verstummt allmählich und 50 verschiedene Schlagwerke und Glocken aus der ganzen Welt ertönen zu einer einzigartigen Klangkollage. Mit dieser Verneigung vor der ältesten Glocke des Freiburger Münsters, der aus dem Jahre 1258 stammenden Hosanna, lud der Verein Mehrklang Neue Musik Freiburg e.V. zu einem ganz besonderen Konzert ein.
Insgesamt 50 Musikerinnen und Musiker spielten auf Kuhglocken und Klangschalen, auf thailändischen Gongs, indischen Elefanten-Glocken, auf Röhrenglocken, Tam-Tams, Glöckchen, Marimbaphonen und vielem mehr. Klänge aus anderen Kulturkreisen ertönen, mal ist es so schrill, so dass die Ohren schmerzen, dann wieder entführen die kleinen, feinen Glöckchen ins Reich der Feen. Ein vielschichtiger Klangteppich entsteht und geht mit seinen Vibrationen in die Körper der zahlreichen Zuhörenden hinein. Plötzlich erkennt man Melodien, da erklingt sogar eine Passage aus Mozarts Zauberflöte, und die Freiburger Mädchenkantorei stimmt von anderen Ende des Münsterplatzes mit ein. Die Komposition stammt aus der Feder von Bernhard Wulff, Professor an der Musikhochschule Freiburg, der das Konzert initiierte und leitete und damit eine ungewöhnliche und stimmungsvolle musikalische Ehrerbietung für die rund 3.300 Kilogramm schwere Hosanna-Glocke realisierte.
Die zwei rund 30-minütigen Aufführungen auf dem Münsterplatz begeisterten jeweils über 1.000 Menschen. Parallel zum Konzert erhielten Besucherinnen und Besucher in einer Ausstellung in der Meckelhalle der Sparkasse Informationen über „Hosanna und die Welt der Glocke“.
Die Erzbischof Hermann Stiftung förderte das Glockenkonzert.
Bild: MEHRKLANG – Gesellschaft für Neue Musik Freiburg e.V.