Freudige Botschaft der Osterzeit
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In schwindelerregender Höhe bei Wind und Wetter arbeiteten zwölf Jahre lang Steinmetze, Restauratoren, Statiker und Techniker – Frauen wie Männer – am Turmhelm des Freiburger Münsters. Die Sanierung der oberen, filigran durchbrochenen Hälfte des Münsterturms entwickelte sich komplexer als erwartet. Damit dauerten die 2006 vom Freiburger Münsterbauverein e.V. begonnene Arbeiten weit länger als gedacht und erst Mitte 2018 konnte das Gerüst vom Turm wieder entfernt werden. Genauso lang begleitete Filmemacher Stefan Ganter die Sanierungsarbeiten mit seiner Kamera. Es kamen über 70 Stunden Videomaterial von teils spektakulären Arbeiten zusammen. Gekürzt auf 90 Minuten ermöglicht der daraus entstandene Film einmalige Einblicke in die Höhepunkte der herausfordernden Arbeiten ganz oben im Turm.
Vor allem der Turmhelm gilt als architektonisches Meisterwerk der gotischen Baukunst. Für seine Konstruktion gab es keine gebauten Vorbilder und kaum Aufzeichnungen. Umso wichtiger ist jetzt die filmische Dokumentation der Arbeiten, um nachfolgenden Generationen weitere Sanierungen einfacher zu machen. Zum Teil hantierten die Steinmetze mit über 600 Kilogramm schweren Maßwerkteilen auf dem Gerüst in 70-116 Metern Höhe. Sie mussten sie millimetergenau in kaum zugängliche Baulücken bugsieren. Andere Drehorte waren auch der Steinbruch, in dem der passsende Sandstein für neu zu fertigende Teile ausgesucht wurde, die Materialprüfungsanstalt, in der die Steine Tests mit hohen Belastungen durchlaufen musste, eine Schmiede, in der Klammern aus Spezialstahl entstanden, sowie die Vergolderei, in der die Wetterfahne ihren neuen Glanz erhielt. Der Film veranschaulicht die Komplexität der Arbeiten und die aus der Bauforschung gewonnenen Erkenntnisse.
Seit seiner Entstehung faszinierte der Freiburger Münsterturm seine Betrachterinnen und Betrachter. So urteilte auch der Kunsthistoriker Jacob Burckhardt 1869 in einer Vortragsreihe über den 116 Meter hohen Freiburger Münsterturm, dass er im Vergleich mit denen in Basel und Straßburg wohl der schönste Turm auf Erden sei. Daraus entwickelte sich das häufig gehörte, aber nicht ganz wörtliche Zitat vom „schönsten Turm der Christenheit“.
Die Erzbischof Hermann Stiftung hat die filmische Dokumentation über die Sanierungsarbeiten mit 20.000 Euro gefördert.
Die Dokumentation ist ab Ende Dezember im Münsterladen,
Herrenstraße 30, 79098 Freiburg,
Telefon: 0761 / 2853711 oder
E-Mail: muensterladen(at)muensterbauverein-freiburg.de
zu erhalten.