Freudige Botschaft der Osterzeit
Violinkonzert und die „Messa di Gloria“ in der Jesuitenkirche Heidelberg
Acht Zentimeter hoch ist der goldgefasste Bergkristallanhänger mit einem qualitätvollen Kristallschnitt von Christus am Kreuz, der Heiligen Maria, dem Heiligen Johannes und der Heiligen Maria Magdalena sowie dem Wappen des Stifterehepaars, dessen Erwerb die Erzbischof Hermann Stiftung für das Erzbischöfliche Diözesanmuseum Freiburg gefördert hat. Der Anhänger wurde laut Inschrift im Jahr 1596 von den Eheleuten Balthasar Sulger und Magdalena Hauser dem Madonnen-Wallfahrtsbild in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Kirchhofen gestiftet und ist ein sehr rares und qualitativ äußerst hochwertiges Dokument der kunsthandwerklichen Bergkristallverarbeitung in Freiburg im Breisgau. Einmalig ist auch die Zuordnung des Bergkristallanhängers zum Madonnen-Gnadenbild in Kirchhofen, für die er im 16. Jahrhundert gestiftet wurde. Durch diesen unmittelbaren Bezug des Anhängers, zieht ein äußerst seltenes, persönliches Zeugnis der Frömmigkeitsgeschichte nachreformatorischer Zeit in der Region zurück nach Freiburg.
„Mit der Förderung des Ankaufs des Bergkristallanhängers von einem Schweizer Kunsthändler konnten wir das eigens für Mariä Himmelfahrt in Kirchhofen angefertigte Stück als kulturelles Zeugnis für die Region zurückgewinnen“, so Johannes Baumgartner, Stiftungsdirektor der Stiftungen der Erzdiözese Freiburg. Um die historische und kunsthistorische Bedeutung des Wallfahrtsanhängers einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, plant die Erzdiözese Freiburg eine Publikation über das in der wissenschaftlichen Literatur derzeit noch unbekannte Stück. „Neben den Kristallkreuzen und -leuchtern im Freiburger Münster ist der zurückgekehrte Anhänger ein weiteres Dokument für die regionale Steinschneidekunst“, so Dr. Sebastian Bock, Referatsleiter Kunst und Denkmalpflege der Erzdiözese Freiburg. „Im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit zählte Freiburg neben Mailand und Prag zu den bedeutendsten Zentren der Bergkristallverarbeitung in Mitteleuropa.“
Bild: Erzb. Diözesanmuseum Freiburg i.Br., M. Eckmann