Smartphone spielt Barockorgel
Digital aktive Jugendliche und die altehrwürdige „Königin der Instrumente“, die Orgel – wie bekommt man dies zusammen und dann auch noch in Kirchenräumen? Das war die Fragestellung hinter dem Kunstprojekt „Metanoia – Staunen und Umdenken“ des Bezirkskantorat St. Peter. Die Antwort war in der dortigen Barockkirche zu erleben und vor allem zu hören. Eine Orgel, die scheinbar von allein spielt, und ein Publikum, das diese via Smartphone mitsteuert – die innovative Performance führte zu ganz neuen und einmaligen musikalischen Klangskulpturen durch interaktive digitale Kommunikation.
Menschliche Affekte wie Wut, Trauer, Freude, Zorn, Liebe, Hass, Mitleid, Furcht oder Neid erhielten jeweils ein spezielles Icon. Damit steuerte das Publikum spontan die Emotionalität der Musik. Die Orgel folgte den Befehlen über eine Schnittstelle und erzeugte daraus verschiedene Klangfiguren. Je mehr Kommunikation, desto komplexer wurde die Klangfolge.
Von Bezirkskantor Johannes Götz initiiert, richtete sich das Kunstprojekt vor allem an Schulkassen. Regie führte Carsten Fuhrmann, Schauspieldozent für Musiktheater an den Hochschulen Freiburg und Düsseldorf, die technische Konzeption und Umsetzung verantworteten Joachim Gossmann von der Hochschule für Musik in Trossingen und Norbert Schnell, Musikdesigner an der Fachhochschule Furtwangen. Die musikalische Leitung lag in den Händen des Organisten Johannes Götz. Peter Ludorf von der Young Musical Company in Hinterzarten brachte seine Erfahrungen in der Umsetzung von Musiktheaterprojekten in freier Jugendarbeit mit ein.
Die Erzbischof Hermann Stiftung förderte das Projekt mit 2.000 Euro.
Bild: Peter Ludorf