Stätte der Andacht
Der Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Seelbacher Kreuzweg umfasst 14 Stationen und endet mit einem großen Christuskreuz. Jede Station ist mit einer plastisch ausmodellierten Relieftafel versehen. In den 40er Jahren fielen die Kreuzwegstationen einem Vandalenakt zum Opfer, bei dem insbesondere die wertvollen Reliefbilder massiv zerstört wurden, die meisten der modellierten Köpfe wurden abgeschlagen. Es dauerte fast 50 Jahre bis 1991 eine umfassende Restaurierung erfolgte. Damals wurden die fehlenden Teile der Bildtafeln rekonstruiert und abschließend alle Reliefs mit einem einheitlichen rosafarbigen, deckenden Anstrich versehen.
Da seit der letzten Restaurierung fast 25 Jahre vergangen waren, zeigten die Steinoberflächen starke Verschmutzungen sowie Moos- und Flechtenbildung. An einigen Stationen fehlten die Steinkreuze komplett. Die Blumenbeete und der Sockelbereich waren ebenfalls mit Moosen und Pflanzen überwachsen, einige der Stützmauern befanden sich in desolatem Zustand.
Die Bildreliefs wiesen größtenteils starke Verwitterungsspuren auf, der rosafarbige Anstrich war brüchig, wodurch Feuchtigkeit in die Reliefs eindringen konnte. Die Reliefbildrekonstruktionen wurden durch die Witterungseinflüsse massiv zerstört, es fehlten ganze nachgeformte Körperteile wie Köpfe oder Arme. Außerdem war die Beschriftung nicht mehr durchgehend lesbar.
Mithilfe der Restauratorin Nadja Kral aus Österreich und des Steinbildhauers und Restaurators Berthold Mäntele aus Schuttertal konnte der ursprüngliche Zustand des Kreuzwegs wiederhergestellt werden. Wie Pfarrer Erhart und Bürgermeister Schäfer einstimmig betonten, handelt es sich beim Kreuzweg „um ein religiöses, kulturelles und geschichtliches Kulturgut, das der Nachwelt erhalten werden muss.“ Um diesen Erhalt zu gewährleisten, förderte die Erzbischof Hermann Stiftung die Restaurierung großzügig.