Fenster zur Theologie
Vielstimmiger Studientag zu Forschung und Lehre an der theologischen Fakultät der Universität Freiburg
Markus Lüpertz schuf monumentale Genesis-Keramiktafeln für Karlsruher U-Bahn
Sieben Stationen, ein Werk, ein Künstler und ein Thema: Die biblische Schöpfungsgeschichte. Ein monumentaler Zyklus aus 14 Keramikreliefs des international renommierten Künstlers Markus Lüpertz ist in sieben U-Bahnstationen in Karlsruhe zu bewundern. Die Stationen sind damit zu einem einzigartigen Kunstort geworden und bilden zusammen ein Gesamtkunstwerk. Jedes Relief ist vier auf zwei Meter groß und an den Wänden der U-Bahnstationen angebracht. Der Zyklus entstand in jahrelanger Arbeit. Für die großformatigen Tafeln formte, modellierte und bemalte der Künstler zwanzig Tonnen Ton. Die aus je zehn einzelnen Teilen zusammengesetzten Tafeln mussten erst länger trocknen und wurden dann zwei Mal gebrannt. So entstand äußerst witterungsbeständige Majolika.
Anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums von Karlsruhe im Jahr 2015 schuf Markus Lüpertz, ehemaliger Professor für Malerei an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Karlsruhe, dieses einzigartige künstlerische Werk als temporäres Geschenk an die Stadt. Zur Finanzierung der technischen Realisierung des Kunstprojektes wurde der Verein Karlsruhe Kunst Erfahren e.V. gegründet, der rund eine Million Euro von privaten Spendern und Sponsoren einsammelte.
Es brauchte mehrere Monate, um die monumentalen Keramiktafeln nachts in den Haltestellen der U-Bahn einzubauen. Begonnen wurde am Abend bei noch laufendem Bahnbetrieb, die Hängung mit Portalkran war erst nach Mitternacht, wenn kein Verkehr war, möglich und dauerte bis zur Morgendämmerung um vier Uhr. Jeweils zehn einzelne Bildplatten, jede bis zu 150 Kilogramm schwer, wurden an der Wand zusammengefügt.
Lüpertz, einer der bedeutendsten Gegenwartskünstler, ergänzte das Werk um eine limitierte und handsignierte Grafik-Mappe, die sich auf die biblische Schöpfung, das Gilgamesch Epos und die griechische Mythologie bezieht.
Die Erzbischof Hermann Stiftung unterstützte den Verein Karlsruhe Kunst Erfahren e.V. Für die Sammlung des erzbischöflichen Diözesanmuseums in Freiburg gewährte die Stiftung zudem einen Zuschuss, um eine Grafikmappe zu erwerben, da sich im Sammlungsbestand des erzbischöflichen Diözesanmuseums nur wenige Werke zeitgenössischer christlicher Kunst befinden. Die Grafikmappe wird im Rahmen einer kleinen Wanderausstellung in verschiedenen Einrichtungen des Erzbistums zu sehen sein.
Bilder: Andrea Fabry