Zeugnis der Überlinger Volksfrömmigkeit
Es war jahrzehntelang verschollen, wurde beim Aufräumen stark beschädigt wieder gefunden und schließlich restauriert: Das große Leinwandgemälde der schmerzensreichen Madonna aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Jetzt erstrahlt es wieder in erhabener Schönheit in der spätgotischen Pilgerkirche St. Jodok in Überlingen. Das Gemälde hatte sehr lange Zeit in gerolltem Zustand auf dem Speicher der Kirche gelegen und danach für weitere zehn Jahre in einem Restauratoren-Atelier verbracht. Ausgebleicht und an vielen Stellen geknickt, mit ausgerissenen Rändern, einer stark verschmutzten Malschicht und einem alten und groben herunterhängenden Leinwandflicken versehen, hatte es lange Zeit überdauert.
Dem Engagement des Überlinger Vereins „Konzertreihe St. Jodok e.V.“ ist es zu verdanken, dass dieses Gemälde sowie weitere verschollene Kirchenschätze von St. Jodok wieder zu neuem Leben erweckt werden. Der Verein dient der Instandhaltung und Bewahrung der Kunstschätze der St. Jodok-Kirche. Er ließ das Gemälde der Mater Dolorosa, ein eindrückliches Zeugnis der Überlinger Volksfrömmigkeit, nebst anderen Kunstwerken umfassend restaurieren und konservieren. Mit interaktiven Ausstellungen ermuntert der Verein interessierte Besucherinnen und Besucher, Patenschaften für die Restaurierungsprojekte einzelner Exponate zu übernehmen und damit wertvolle kulturhistorische Zeugnisse der Überlinger Geschichte zu erhalten.
Die Restaurierung des Leinwandgemäldes der schmerzensreichen Madonna förderte die Erzbischof Hermann Stiftung.
Fotos: Konzertreihe St. Jodok e.V.